Dass die Transformation der Automobilindustrie eingeläutet ist, hat der Pressenspezialist Schuler längst erkannt. Im exklusiven Interview zur Blechexpo 2021 erklärt Frank Klingemann, Leiter der Industry Division bei Schuler, wie das Unternehmen diesem Wandel begegnet.
Als bewährter Anlagenhersteller für die blechbearbeitende Industrie ist Schuler ein wichtiger Aussteller auf der Blechexpo 2021. Dass die Transformation der Automobilindustrie eingeläutet ist, hat der Pressenspezialist längst erkannt. Im exklusiven Interview erklärt Frank Klingemann, Leiter der Industry Division bei Schuler, wie das Unternehmen diesem Wandel begegnet.
Herr Klingemann, mit welchen Themen und Trends befasst sich die blechbearbeitende Branche derzeit?
Frank Klingemann: Eine möglichst hohe Produktivität, Flexibilität und Verfügbarkeit der Anlagen bleibt für unsere Kunden immer aktuell. Deshalb haben diese Anforderungen bei der Entwicklung unserer Pressen, Automationskomponenten und Werkzeuge höchste Priorität. Darüber hinaus ist in den vergangenen Jahren das Bewusstsein für eine verbesserte Energie-Effizienz und Nachhaltigkeit gewachsen, weil der gesellschaftliche Druck in dieser Hinsicht auf die gesamte Industrie stark gewachsen ist. Hinzu kommen weitere tiefgreifende Transformationsprozesse wie die Digitalisierung und der Wandel zur Elektromobilität. Auf diese Entwicklungen geben wir mit unseren Produkten ebenfalls Antworten.
Inwieweit beeinflusst der Trend zu „grünem“ Stahl Ihr Geschäft, mit Blick auf Extrakosten und möglichen technischen Anpassungen?
Klingemann: Die Auswirkungen auf unsere Produkte sind aus heutiger Sicht vernachlässigbar, zumal der Anteil der Materialkosten gering ist. Die weltweiten Engpässe auf dem Beschaffungsmarkt nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie sind da schon ein größeres Problem. Wir versuchen, die starken Preisanstiege und Lieferverzögerungen auch bei Guss- und Schmiedeteilen sowie Elektrokomponenten so gut wie möglich abzufedern.
Wie bewerten Sie die Position der Branche mit Blick auf die Digitalisierung und Automatisierung?
Klingemann: Bei der Automatisierung verfügt die blechverarbeitende Industrie ja schon jahrzehntelange Erfahrung, auch die Anfänge der Digitalisierung reichen weit zurück. Neu ist die Vernetzung der Anlagen und ihr Anschluss an das Internet. Viele Kunden schrecken vor diesem Schritt noch zurück, weil sie darin keinen Nutzen erkennen oder um die Sicherheit ihrer Produktion besorgt sind. Als Pressenhersteller, der mittlerweile auch viele digitale Lösungen anbietet, stehen wir vor der Herausforderung, diese unbegründeten Bedenken auszuräumen. Das ist nur möglich mit erfolgreichen Praxisbeispielen wie etwa dem Smart Press Shop, dem voll vernetzten Presswerk von Porsche und Schuler in Halle.
Mit der Digital Suite stellt Schuler auf der Blechexpo 2021 seine Lösungen zur vernetzten Umformtechnik vor.
Welche Herausforderungen und Chancen ergeben sich durch den Wandel der Automobilindustrie?
Klingemann: Wir sehen den Wandel zur Elektromobilität in erster Linie als Chance. Schuler bietet nicht nur Anlagen zur Produktion von Außenhaut- und Strukturteilen, wie sie ja auch E-Autos benötigen, sondern auch zur Herstellung von stanzpaketierten Elektroblechen für Motoren oder von Batteriegehäusen. Außerdem haben wir vor wenigen Tagen mit den Unternehmen thyssenkrupp Automation Engineering und Andritz Soutec eine neue Kooperation für die Technik zur Großserienfertigung von Brennstoffzellen gegründet. Die Anlagen zur Produktion von Bipolarplatten sind skalierbar und für eine Kapazität von bis zu 50.000 Stacks pro Jahr ausgelegt.
Mit welchem Produkthighlight sind Sie auf der Blechexpo 2021?
Klingemann: Zu Beginn des Jahres hat Schuler mit der „Digital Suite“ seine Lösungen zur Vernetzung der Umformtechnik vorgestellt. Welcher konkrete Nutzen damit verbunden ist, davon können sich Besucher unseres Standes 8306 in Halle 8 am Beispiel einer C-Gestell-Presse vom Typ CFL 160 selbst überzeugen. Darüber hinaus zeigen wir, wie sich mit Hilfe von „Schuler Connect“ Pressenstillstände schnell beheben und Service-Einsätze minimieren lassen. Betreiber, die sich für die Industrie 4.0 fit machen wollen, müssen aber nicht zwangsläufig ihre Presse austauschen. Wir bieten auch viele Lösungen an, die für Bestandsanlagen nachrüstbar sind. Sie helfen beim Produktionsstart, dem laufenden Betrieb und bei der Instandhaltung. Unter dem Namen „Triton“ haben wir darüber hinaus ein hoch standardisiertes, modular aufgebautes Pressenkonzept der Zukunft entwickelt, das unseren Kunden individuell zugeschnittene Lösungen in Schuler-Qualität bietet – und das zu einem attraktiven Preis.
Seine Exponate und Services präsentiert Schuler in Halle 8 an Stand 8306.
Im Rahmen der bevorstehenden Blechexpo/Schweisstec 2021 haben wir einen Blick auf Technologien und Produkte geworfen, die die blechbearbeitende Branche derzeit auszeichnen. Die gesamte Auswahl finden Sie hier.
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